CAN Klassen
Aktuelle Kraftfahrzeuge vernetzen berteits eine große Zahl von Steuergeräten miteinander. Einige dieser Steuergeräte dienen Anwendungen, die besondere Anforderungen mit sich bringen. Daher werden im Kfz mehrere CAN-Bussysteme verbaut. Diese unterscheiden sich vor allem in der Übertragungsgeschwindigkeit und werden daher in die folgenden drei Klassen eingeteilt:
Klasse | Übertragungs- geschwindigkeit |
Anwendung | Kommentar | CAN A | < 10 kBit / s | Diagnose (konventionell) | Jedes Kfz mit CAN-bus verfügt über einen Anschluss für ein Diagnosesystem. Solche Systeme lesen beispielsweise Fehlerspeicher aus und ermöglichen eine Stellglieddiagnose. Dabei war die Datenübertragungsgeschwindigkeit nicht wichtig, da die Daten nur gelegentlich in der Werkstatt zu Wartungs- und Diagnosezwecken ausgelesen werden. Dieser Diagnoseanschluss (auch K-Leitung und L-Leitung genannt) muss aber robust und fehlertolerant sein. In Zukunft will man die Diagnose direkt an der eigentlichen Busleitung (siehe CAN C) durchführen. |
CAN B | < 125 kBit / s | Komfort, Display, Karosserie | Über diesen CAN-Buskommunizieren z.B. Steuergeräte für Beleuchtung, Klimaanlage, Verriegelung und Armaturen. Hier ist eine Übertragung wichtiger Daten bei hoher Geschwindigkeit wichtig. Der Bus muss trotzdem ausfallsicher und robust sein. Daher arbeitet er im Kfz meist nach dem fehlertoleranten Standard ISO 11989-3. |
CAN C | < 1 MBit / s | Motor, Getriebe, Diagnose (Bus) | An diesem Bus sind z.B. die Steuergeräte für Motormanagement, Getriebe, ESP, ASR und ABS angeschlossen. Der Bus muss echtzeitfähig sein, d.h. die Datenübertragung darf sich durch den Bus nur extrem kurz verzögern (nahezu nicht messbar). Neuerdings ist auch eine Echtzeit-Diagnose über einen eigenen Diagnose-Bus möglich. Dieser Bus muss schnell sein, weil große Datenmengen in kurzer Zeit übertragen werden müssen. Im Kfz kommt meist der Standard ISO 11898-2 zum Einsatz. |