Deutsch – französischer Austausch

(05. März bis 23. März und 09. Mai bis 26. Mai 2007)

Bereits zum dritten Mal fand dieses Jahr ein Austausch mit der Partnerschule in Nevers statt (finanziert durch das deutsch-französische Sekretariat Saarbrücken www.dfs-sfa.org). Zu Beginn des Schuljahres 2006/2007 wurde die Schülergruppe zusammengestellt. Vor allem Schüler aus dem zweiten Lehrjahr zählten zu den Auserwählten. Als Lehrer begleiteten Herr Fink und Herr Staffler die Schüler auf ihrem dreiwöchigen Aufenthalt in Frankreich. Herr Hofberger und Herr Sporer stießen ebenfalls einige Tage zur Gruppe hinzu. Sie pflegen die Zusammenarbeit und Beziehungen zur Schulleitung in Nevers und koordinieren die Planungen für das nächste Schuljahr.

 

Für die meisten Schüler stellt die mangelnden Sprachkenntnisse ein enormes Problem dar. Innerhalb eines Vierteljahres wurden in einem wöchentlich stattfindenden Sprachkurs einige grundlegende Kenntnisse gelegt. Man konnte am Ende zwar keineswegs perfekt französisch sprechen, doch das ganz kleine 1 x 1 beherrschte jeder: Bitte, merci, ça va, Uhrzeiten, … . Ein weiterer Vorteil des Kurses lag auch im gegenseitigen Kennenlernen der Gruppemitglieder.

 

Anfang März 2007 war es dann so weit – die französische Austauschgruppe bestehend aus 10 Schülern, zwei Lehrern sowie einer Sprachbegleiterin kam in Augsburg an. Große Nervosität machte sich bei allen Beteiligten breit. Diese legte sich, sobald alle in der Jugendherberge untergebracht waren; dort wohnten sie werktags. Das Austauschprogramm war relativ vielseitig organisiert: den größten Teil nahm das Betriebspraktikum ein. Die französischen Schüler gehen zusammen mit unseren Schülern in ihre Ausbildungsbetriebe. Dort werden sie möglichst gut in den Arbeitsablauf eingebunden. Einen weiteren Teil bildete das Kultur- und Ausflugsprogramm. So stand neben dem Empfang im Augsburger Rathaus und der Stadtführung in Augsburg natürlich auch eine deutsch-französische Unterrichtsstunde in der Berufsschule auf dem Programm, in der das Motormanagement erläutert wurde. Ein Muss für eine bayerische Schule war natürlich auch die Einladung zum Weißwurstessen. Unsere deutschen Schüler konnten gar nicht verstehen, dass diese ungewohnt bzw. gar nicht schmecken. Doch ebenso verlief es dann in Frankreich (rote Würste!). Ein weiteres Highlight des dreiwöchigen Aufenthaltes war der Besuch von Audi in Ingolstadt. Die beiden Wochenenden nutzten die Schüler für gemeinsame Erlebnisse, denn jeder deutsche Schüler gestaltete für seine französischen Austauschpartner das Programm.

     

Zwei Monate später erfolgte der Gegenbesuch unserer Schüler. Voller Erwartung, aber auch mit etwas Abschiedsschmerz, stiegen unsere Schüler in den Nachtzug in Augsburg ein. Die Fahrt schlauchte die Beteiligten auf unterschiedliche Weise. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Paris erreichte die Gruppe gegen 11 Uhr die Stadt Nevers (etwa 150 km südlich von Paris). Dort wurden sie herzlich von einigen französischen Lehrern empfangen. Noch etwas zurückhaltend wartete man auf das Ungewisse -  eine andere Sprache, ein anderer Betrieb, … . Doch die Schüler gewöhnten sich relativ schnell an die neue Situation. Bereits am zweiten Tag wurden die Schüler den französischen Betrieben zugewiesen. Während in Deutschland die Ausbildung auf duale Weise stattfindet, bilden in Frankreich nur die Schulen aus. Daher waren unsere Schüler die einzigen „Lehrlinge“ in den Betrieben. Die Arbeit beeindruckte die Schüler enorm – die Mittagspause dauert zwei Stunden, die Arbeitsmoral variiert, die Kunden schauen dem Monteur über die Schulter, … .
 

Doch auch unsere Schüler lernten die Gegend um ihre Austauschstadt kennen. Ein Ausflug führte zur Euromoteurs – das ist die Europazentrale für Instandsetzung jeglicher Motorengrößen der Marken Fiat, Lancia, Alfa Romeo und Iveco. Die Umwandlung von altem Öl in Biodiesel findet in einer beeindruckenden Firma in Préméry statt, jedoch ist die Firma als solche nicht erkennbar, sondern eher mit einer alten Industrieruine vergleichbar. Die Produktion läuft jedoch, auch wenn sie immer wieder durch Explosionen am Firmengelände ins Stocken gerät. Der absolute Höhepunkt des Ausflugsprogramms war die Besichtigung der Formel 1 - Rennstrecke Magny Cours. Dort erlebten wir Motorrennsport hautnah. Die Krönung bildete noch das Cart-Fahren neben der Rennstrecke. Bevor wir wieder nach Augsburg zurückfuhren, besichtigten wir noch einen Tag Paris unter Führung unserer Sprachbegleiterin Christina Backes. Dort erkundeten wir im Eiltempo die wesentlichen Sehenswürdigkeiten (Eiffelturm, Louvre, Sacré Cœur, Arc de triomphe, Katakomben,… ).

 

Der Austausch wurde von allen Beteiligten äußerst positiv bewertet. Die gewonnenen Erfahrungen in den Betrieben, aber auch in den französischen Familien werden den Beteiligten mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Im Grunde hat alles perfekt funktioniert, es kam zu keinerlei Unfällen, die Stimmung in der Gruppe war einwandfrei und die gemeinsamen Erlebnisse an den Ausflügen hinterließen einen bleibenden Eindruck.